Test: Füllwörter und Unwörter aus Texten entfernen
Kennzeichen eines schlechten Schreibstils sind die sogenannten "Füllwörter" oder "Unwörter" in Texten. Füllwörter blähen beispielsweise einen Text nur auf, ohne irgendeine Information oder Sinn beizusteuern.
In der mündlichen Rede sind Phrasen mit Füllwörtern oft gang und gäbe. Wir haben uns daran gewöhnt sie zu überhören, d. h., wir benutzen sie meist unbewusst.
In Texten fallen Füllwörter und Unwörter jedoch viel eher negativ auf. Der Text verliert an Prägnanz und Kraft - man hat den Eindruck, dass der Autor ein Thema nicht auf den Punkt bringen kann. Wer daher diese Füllwörter und Unwörter aus seinem Text entfernt, verbessert schon dadurch die Qualität seines schriftlichen Ausdrucks.
Professionelle Lektoren haben eine Liste der beliebtesten "Unwörter" und "Füllwörter" zusammengestellt, die jeder gute Autor vermeiden sollte. Damit Sie nicht jedes Füllwort einzeln in Ihrem Text suchen müssen, haben wir hier ein kostenloses Testprogramm bereitgestellt. Es scannt Ihren Text und filtert alle "Füllwörter" heraus. So können Sie die Qualität Ihrer Texte testen.
Im Folgenden finden Sie noch einige Erklärungen zum Thema "Füllwörter" und "Unwörter" und eine einfache Anleitung, wie Sie das Testprogramm für Ihre Texte bedienen können.
Wirkung von Füllwörtern und Unwörtern in Texten
Autoren bietet die deutsche Sprache eine kaum überschaubare Fülle von Konjunktionen und Adverbien. Füll-, Flick-, Un- oder Blähwörter werden die Fehltritte des guten Stils genannt. Wörter, die Texte würzen sollen, sie jedoch aufblähen und überfrachten. An Wörtern wie - auch, doch, freilich, eigentlich - erkennen Sie die Formulierungsschwächen des Autors.
Einige dieser Füllwörter kennzeichnen ursächliche Folgen (also, dadurch, daher, demnach, denn, deshalb usw.) oder einen Gegensatz (aber, dagegen, demgegenüber, dennoch, hingegen, jedoch usw.). Sparsam eingesetzt, erleichtern diese Wörter das Verständnis. Zu Füllwörtern werden sie, wenn sie gehäuft auftreten und die Bedeutung der Sätze verwaschen.
Eine wichtige Faustregel fürs Überarbeiten von Texten lautet: Streichen Sie alle unwichtigen Füll- und Unwörter ersatzlos! Füllwörter, die Gegensätze oder Schlussfolgerungen zeigen, sind jedoch oft sinnvoll und sollten sparsam im Text verbleiben.
Damit Sie nicht in mühevoller Kleinarbeit alle Wörter suchen müssen, haben wir diesen Test geschrieben. Geben Sie Ihren Text in das Textfeld ein und lassen Sie sich von unserem Script die Füllwörter entfernen.
Tipp zur Vorgehensweise: Lassen Sie alle Füllwörter ersetzen und lesen Sie sich danach Ihren Text durch. Wenn sich der "Sinn" des Satzes nicht ändert, können Sie das Füllwort getrost weglassen. Geht die Aussage jedoch verloren - oder wird verwaschen - sollten Sie entweder eine alternative Formulierung einsetzen oder das Füllwort an dieser Stelle belassen. Weiter unten bekommen Sie zusätzlich eine Liste der Füllwörter und Beispiele von bekannten Schriftstellern.
Informationen zum Test
Hier sehen Sie noch weitere Informationen, welche Füllwörter in diesem Test bearbeitet werden. Außerdem finden Sie noch Beispiele von berühmten Autoren und einer Auswertung bezüglich der Füllwörter in deren Texten.
Liste der korrigierten Füllwörter und Unwörter
Die aufgelisteten Wörter werden in Ihrem Text ersetzt:
aber* | abermals | allein | allem Anschein nach |
allemal | allenfalls | allenthalben | aller- |
allerdings | allesamt | allzu | also |
alt | an sich | andauernd | andererseits |
andernfalls | anscheinend | auch | auffallend |
aufs Neue | augenscheinlich | ausdrücklich | ausgerechnet |
ausnahmslos | außerdem | äußerst | bei weitem |
beinahe* | bekanntlich | bereits | besonders |
bestenfalls | bestimmt | bloß | dabei |
dadurch | dafür | dagegen | daher |
damals* | danach | dann und wann | demgegenüber |
demgemäß | demnach | denkbar | denn |
dennoch | des Öfteren | deshalb | des Ungeachtet |
deswegen | doch | durchaus | durchweg |
eben | eigentlich | ein bisschen | ein wenig |
einerseits | einfach | einige | einigermaßen* |
einmal | ergo | erheblich | etliche |
etwa | etwas | fast* | folgendermaßen |
folglich | förmlich | fortwährend | fraglos |
freilich | ganz | ganz und gar | gänzlich |
gar | gelegentlich | gemeinhin | genau |
geradezu* | gewiss | gewissermaßen* | glatt |
gleichsam | gleichwohl | glücklicherweise | gottseidank |
größtenteils | häufig | hie und da | hingegen |
hinlänglich | höchst | höchstens | im Allgemeinen |
immer | immerhin | immerzu | in der Tat |
in diesem Zusammenhang | indessen | infolgedessen | insbesondere |
inzwischen | irgend* | irgendein | irgendjemand |
irgendwann | irgendwie | irgendwo | ja |
je | jedenfalls | jedoch | jemals |
kaum* | keinesfalls | keineswegs | längst |
lediglich | leider | letztlich | manchmal |
mehr oder weniger | mehrfach | meines Erachtens | meinetwegen |
meist | meistens | meistenteils | mindestens |
mithin | mitunter | möglicherweise | möglichst |
nämlich | naturgemäß | natürlich | neuerdings |
neuerlich | neulich | nichtsdestoweniger | nie |
niemals | nun | nur | offenbar |
offenkundig | offensichtlich | oft | ohne weiteres |
ohne Zweifel* | ohnedies | partout | plötzlich |
praktisch | quasi | recht | reichlich |
reiflich | relativ | restlos | richtiggehend |
rundheraus | rundum | samt und sonders | sattsam |
schlicht | schlichtweg | schließlich | schlussendlich |
schon | sehr | selbst | selbstredend |
selbstverständlich | selten | seltsamerweise | sicher |
sicherlich | so | sogar | sonst* |
sowieso | sowohl als auch | sozusagen | stellenweise |
stets | trotzdem | überaus | überdies |
überhaupt | übrigens | umständehalber | unbedingt |
unerhört | ungefähr* | ungemein | ungewöhnlich |
ungleich | unglücklicherweise | unlängst | unmaßgeblich* |
unsagbar | unsäglich | unstreitig | unzweifelhaft |
vergleichsweise | vermutlich | vielfach | vielleicht* |
voll | voll und ganz | vollends | völlig |
vollkommen | vollständig | von Neuem | wahrscheinlich* |
weidlich | weitgehend | wenigstens* | wieder |
wiederum | wirklich | wohl | wohlgemerkt |
womöglich | ziemlich | zudem | zugegeben* |
zumeist | zusehends | zuweilen | zweifellos |
zweifelsfrei | zweifelsohne | ||
Goethes Schwarze Liste
Die mit einem * versehenen Füllwörter sind in einer Liste enthalten, die Goethe 1817 in seiner Zeitschrift "Ober Kunst und Altertum" veröffentlichte (drittes Heft, S. 52–54). Die Liste ist betitelt mit:
Redensarten
welche der Schriftsteller vermeidet, sie jedoch dem Leser
beliebig einzuschalten überläßt.
Goethes Schwarze Liste enthält, außer den genannten Füllwörtern, Redensarten wie die folgenden:
Ich glaube ...
Ich möchte sagen ...
Man könnte sagen ...
Ohne Umschweife gesagt ...
Aufrichtig gesprochen ...
Wie man sich leicht vorstellen kann ...
Analyse von Füllwörtern bei berühmten Autoren
"Die wunderlichen Nachbarskinder" von Johann Wolfgang von Goethe, Novelle aus "Die Wahlverwandtschaften" (1809)
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"Der Fall Valdemar" von Edgar Allan Poe
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"Auszüge aus Adams Tagebuch" aus dem Originalmanuskript übersetzt von Mark Twain
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"Anekdote aus dem letzten preußischen Krieg" von Heinrich von Kleist
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Eine Bildzeitung-Titelgeschichte
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Eine Geschichte nach einer Unwörter-Überarbeitung
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